Deine Freiheit und dein Mut – 5 Ansichten, die dir Klarheit verschaffen

PhotoPassend zum Osterfest werde ich heute mal etwas philosophisch. Es geht um zwei große Worte. Heute geht es um Freiheit und Mut.

Warum schreibe ich über dieses Thema? Warum denke ich, dass es wichtig für dich sein könnte?

Du willst dich beruflich neu orientieren. Du willst etwas verändern. Du hast diese Idee schon seit längerem im Hinterkopf. Und ein Grund dafür, dass du das machen möchtest ist, dass du unabhängiger sein willst. Du willst nicht mehr auf einen angestellten Job angewiesen sein, sondern am liebsten dein eigenes Ding machen. Deine Freiheit ist dir also wichtig. Aber was genau bedeutet sie für dich? Und warum ist sie dir so wichtig? Was genau, möchtest du gerne ändern, um dich freier zu fühlen?

Warum Freiheit und Mut?

Freiheit ein grundlegender Wert unserer Gesellschaft und ein Riesenthema für die meisten Menschen. Außerdem ist der Wunsch nach Freiheit meiner Meinung nach eng mit Mut verbunden. Es geht hier also darum verschiedene Perspektiven zu diesen Begriffen zu sammeln, damit du dir selbst klarer über deine Haltung zu diesen Themen werden kannst. Denn wenn du etwas Neues startest, wird dir eine klarere Haltung hier helfen, Entscheidungen zu treffen und passende Wege zu wählen.

Wenn man sich entschließt, auf einer Insel wie Ibiza zu leben, dann erscheint das automatisch mit einem Wunsch nach mehr Freiheit zu tun zu haben. Und auch eine Portion Mut gehört sicher dazu, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen und in einem fremden Land etwas Neues auf die Beine zu stellen.
Also habe ich mich mal hier auf Ibiza Bekannte und Freunde gebeten, mir in ein paar Sätzen zu sagen, was sie unter Freiheit und Mut verstehen und was diese Themen mit einem Neubeginn zu tun haben.
Und ich muss sagen, als ich diesen Artikel dann zusammengestellt habe, habe ich gemerkt, wie viele wertvolle Aussagen und Perspektiven ich erhalten habe. Es hat beim Schreiben richtig in mir gearbeitet und mich selbst sehr zum Nachdenken gebracht. Dafür möchte ich mich bei allen, die beigetragen haben, bedanken. Die meisten Antworten habe ich auf Englisch bekommen und versucht sie möglichst passend zu übersetzen:

Was bedeutet Freiheit für dich? Was bedeutet Mut für dich?

Liam zum Beispiel schreibt: Ich weiß es immer noch nicht genau. Ich dachte immer, Freiheit wäre mit Geld verbunden und, um frei zu sein, müsstest du auch reich sein. Aber inzwischen denke ich nicht mehr, dass das richtig ist. Vielleicht ändert sich dein Verständnis von Freiheit mit deinem persönlichen Wachstum.
Manchmal denke ich darüber nach, wie es war, in England zu leben und das Büro um die gleiche Zeit wie jeder zu verlassen, nach Hause zu fahren zu einem Haus, das ich nicht mehr wollte in einer Straße, die ich nicht mochte. Und dann schaue ich hier, auf Ibiza, aus dem Fenster und fühle mich frei.

Mut schließt immer ein gewisses Risiko mit ein, schreibt er weiter. Wenn du etwas betrachtest, und dir denkst: „Ok, das könnte jetzt auch tierisch schief gehen!“ und du es trotzdem machst, das ist mutig. Ich glaube auch, jede Art von Mut erfordert ein bisschen Dummheit. Du musst dumm genug sein, das Risiko zu kennen, aber es ignorieren und etwas ohne Rücksicht darauf tun. (Wenn du das Risiko nicht kennen würdest, dann wäre es nicht mutig.)

Für Marie-Helene bedeutet Freiheit, die Möglichkeit zu haben, deinen eigenen Weg zu leben wählen zu können, ohne das Gefühl zu haben, dass jemand anders oder äußere Faktoren dir eine Art zu leben gegen deinen Willen auferlegen. Mut bedeutet für sie etwas zu machen, ohne zuzulassen, dass irrationale Ängste oder Sorgen dich stoppen.

Für Virgil bedeutet Freiheit seine eigene Leidenschaft zum Ausdruck bringen und sie mit anderen teilen zu können. Freiheit bedeutet für ihn auch leben zu können, wo du willst, arbeiten zu können, wann du willst.

Carolina beschreibt ihre Perspektive wie folgt: Für sie bedeutet Freiheit, die persönliche Kontrolle über unsere verschiedenen Lebensbereiche zu haben: spirituell, emotional, in Bezug auf unser soziales Leben und auf unsere Arbeit, wie auch in finanzieller Hinsicht. Eine sehr interessanten Aspekt finde ich, dass Carolina schreibt, dass Freiheit aber auch damit zu tun hat, wie wir mit den externen Begrenzungen, aber auch mit den internen Grenzen umgehen, die wir uns selbst setzen. Und besonders der Umgang mit unseren internen Grenzen ist komplex, meint sie. Unsere innere Stimme, unsere Selbstzweifel und, was andere vielleicht über uns denken könnten…all das kann uns mehr einschränken als äußere Faktoren.

Die verschiedenen Hürden, die ein Neustart mit sich bringen kann, hängen laut Carolina auch davon ab, ob ich selbst gewählt habe einen neuen Weg einzuschlagen oder, ob es mir eher durch äußere Umstände ‚zugestoßen’ ist. – Ich persönlich glaube allerdings, dass letzteres oft auch ungeahnte Kräfte freisetzen kann, auch wenn es sicherlich zunächst schwieriger erscheinen mag, damit umzugehen, als wenn ich diesen Weg freiwillig wähle. Das aber nur am Rande. – Carolina ist der Meinung, dass auch unser Selbstbewusstsein dazu beiträgt, wie wir mit einem Neustart umgehen.
Wenn du deinen eigenen Weg gehen willst, erfordert das ein riesiges Selbstvertrauen, die Fähigkeit, mit Selbstzweifeln umzugehen und ein ständiges Überprüfen unserer Strategien und Ziele, schreibt Carolina.

Und zuletzt soll Kate noch zu Wort kommen. Sie konnte gar nicht mehr aufhören, zu diesem Thema zu schreiben!  😉  Ihr Beitrag hat mich sehr berührt.
Kate schreibt: Wenn deine Leidenschaft oder dein Hobby zu deiner Arbeit wird, dann ändert sich deine Definition von Arbeit. Dann ist Arbeit nicht länger das, was du tun musst, sondern vielmehr, was du inspiriert bist zu tun. Freiheit bedeutet in diesem Zusammenhang für Kate, das zu tun, was du liebst und großzügig dafür bezahlt zu werden. – Sie ist die einzige, die diesen letzten Punkt erwähnt hat und ich bin dankbar, dass sie daran gedacht hat! 🙂

Freiheit bedeutet für Kate aber auch gesund und kräftig zu sein. Denn viel Geld, Besitz und sogar viele Menschen, die du liebst, in deinem Leben zu haben, kann dir nicht dabei helfen, ein glückliches, freies Leben zu führen, solange du körperlich nicht fit bist oder krank im Bett liegst. Kate schreibt mir, dass sie einige Beispiele hierfür nennen kann. Folgendes hat scheinbar dazu beigetragen, dass sie Gesundheit als eine essentielle Grundlage unserer Freiheit betrachtet. Kate erzählt von einem jungen, finanziell erfolgreichen Freund, bei dem Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde. Dieser Freund hat ihr gesagt, dass auf einmal, im Angesicht seines nahen Todes, seine Karriere keine Bedeutung mehr für ihn hatte. Denn er konnte seine Besitztümer und seinen Wohlstand nicht mehr genießen und, obwohl er dankbar für seine wundervollen Beziehungen war, konnte er nun sein Leben nicht mehr auf die Art und Weise mit seinen Freunden und seiner Familie erleben, wie er es wollte. Auf einmal war alles, was für ihn wichtig war und seine Freiheit ausmachte, seine Gesundheit wiederzuerlangen, denn ohne diese hatte er nicht die Freiheit, die Dinge zu machen, die er wollte.

Als ich das hier aufschreibe, kriege ich Gänsehaut. Ich glaube, hier hat Kate einen wichtigen Punkt erwähnt, den wir alle häufig vergessen: Unsere Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Es gilt sie zu pflegen und wertzuschätzen, wenn wir uns unsere Freiheit erhalten wollen.

Zum Thema Mut schreibt Kate: Wenn du dich entscheidest mutig zu sein, d.h., wenn du dich entscheidest etwas trotz deiner Ängste zu tun, dann erlaubt dir das immer Freiheit. Wenn wir uns selbst erlauben, von unserer Angst zurückgehalten zu werden, dann verschließen wir uns auch für unsere Träume. Und eventuell verschließen wir uns dann auch für die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, die sehr erfüllend für uns sein könnten. Ich kann mich Kate nur anschließen, wenn sie schreibt, dass normalerweise die Entlohnungen, die das Leben gerade auf der anderen Seite deiner Ängste für dich bereit hält, möglicherweise die großartigsten für dich sein werden!

Im Englischen gibt es laut Kate ein Sprichwort, das heißt: „The leaders walk with a limp“, was soviel heißt wie: Menschen die Führen, Hinken beim Gehen. Ein großartiges Sprichwort meint Kate! Denn es betont die Vorstellung, dass der Weg zum Erfolg mit vielen Fehlschlägen, Herausforderungen und Lernerfahrungen gepflastert ist und, dass wahre Führungspersönlichkeiten trotz dieser Umstände weitermachen. Kate ist der Meinung, dass das etwas ist, was wir häufig vergessen. Wenn wir jemanden sehen, der erfolgreich ist, dann erfinden wir häufig die Geschichte, dass es für diese Person leichter gewesen sein muss, als es für uns sein würde. Dabei realisieren wir nicht, dass jeder durch Zweifel, Ängste und Unsicherheiten hindurchgeht. Oftmals ist der einzige Unterschied, ob jemand sich entscheidet trotz dieser Ängste weiterzumachen, oder aufzugeben. Und das ist für Kate Mut: Etwas tun, obwohl du Angst hast, bzw. nicht bereit oder gut genug bist. Sie erwähnt hier J.K. Rowling. Wenn sie nicht entschlossen gewesen wäre, ihr Buch zu veröffentlichen, obwohl auf dem Weg dorthin sie soviel Ablehnung erfahren hat, dann wäre sie niemals so erfolgreich geworden.
Ein anderer Grund, warum wir oft denken, dass erfolgreiche Leute immun gegen die Ängste sind, die wir alle haben ist, dass, wir es nicht wissen können, solange sie es uns nicht ausdrücklich sagen. All unsere Ängste in unseren Köpfen existieren für unsere Umwelt nur dann, wenn wir sie mit anderen teilen! Hier hat Kate denke ich einen wichtigen Punkt erfolgreicher Menschen herausgestellt. Es geht nicht darum, keine Angst zu haben, es geht darum, trotz der Angst weiterzuhandeln und sie nicht so groß werden zu lassen, dass sie uns handlungsunfähig macht.
Kate betont, dass sie damit nicht sagen will, dass man nie zugeben sollte, Angst zu haben. Sie meint damit, dass man mutig weiterhandeln kann, selbst wenn man sich nicht so stark fühlt. Und in dem Falle wird unsere Umwelt uns unseren Mut widerspiegeln nicht so sehr unsere Angst.

Für Kate sind ebenso wie für mich Neubeginn, Freiheit und Mut eng miteinander verbunden. Etwas neu zu beginnen erfordert die Fähigkeit herauszufinden, was dazu beitragen wird, dass du dich frei fühlst und dann den Mut zu haben, danach zu streben. Ein besonderes Dankeschön an Kate dafür, dass sie ihre Gedanken mit mir geteilt und mir erlaubt hat, sie in diesem Blog zu verarbeiten. 🙂

Und was bedeutet das für deinen Weg?

Wenn du also nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit strebst und dein eigenes Ding beginnen möchtest, geht das nicht ohne Mut. Und es ist hilfreich, dir über deine eigene Vorstellung von Freiheit klar zu werden. Wenn man sich umhört, wird klar, wieviele verschiedene Betrachtungsweisen und Aspekte die Themen Freiheit und Mut mit sich bringen.
Welche der beschriebenen Ansichten sprechen dich besonders an? Welche Voraussetzungen sind notwendig, damit du dich freier fühlen kannst? Wie sieht ein ‘freies Leben’ für dich aus?

Viel Spaß beim Philosophieren! 🙂

Deine Kiwi

2 Comments

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  • Reply

    Marie

    Hallo Kiwi,

    ich habe in den letzten eineinhalb Jahren die Erfahrung gemacht, dass ohne Mut rein gar nichts läuft. Aber Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, wie die meisten Menschen denken.
    Denn wenn man keine Angst hätte, bräuchte man ja gar keinen Mut, da der Schritt nach vorne nichts Besonderes wäre.
    Beispiel: Als ich meinen Blog gestartet habe, haben mir regelrecht die Knie geschlottert vor Angst. Oh Gott, das könnte ja jemand lesen…!!
    Aber ich habe trotzdem auf ‘Veröffentlichen’ gedrückt. Und dieses TROTZDEM ist es, dass letztendlich den Unterschied macht. 😉

    Liebe Grüße,
    Marie

    • Reply

      Katrin Pfingsten

      Hallo Marie!
      Ja, das mit dem Online gehen, ging mir genauso…komische Sache! 😉 Und ich bin absolut deiner Meinung, ohne Mut geht nichts! Bedeutet das im Umkehrschluß, dass die Angst auch immer dazugehört….? – Wahrscheinlich schon; Sonst gäbe es ja das TROTZDEM nicht!! 🙂

      Liebe Grüße und danke für dein Feedback,

      Kiwi

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